Trotz Preisbremse & Dezemberhilfe: Vergangene Heizsaison teuer wie nie

Heidelberg. Trotz milder Temperaturen kostete ein warmes Zuhause in der abgelaufenen Heizperiode so viel wie noch nie. Daran änderten auch die staatliche Preisbremse und die Dezemberhilfe nichts. Das Heizen mit Gas verteuerte sich durchschnittlich um 16 Prozent. Das Kostenplus bei Heizöl belief sich auf 12 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox unter Berücksichtigung der Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes.

Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken

Nach Angaben des Deutsches Wetterdienstes war der Winter 2022/2023 deutlich zu warm. Im Vergleich zum bereits sehr milden Vorjahreszeitraum sank der Heizbedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus noch einmal um 1,2 Prozent.

Heizen mit Gas verteuert sich um 16 Prozent

Die milde Witterung hat jedoch nicht für niedrigere Heizkosten gesorgt. Im Gegenteil: Eine Familie mit Gasheizung zahlte für die aktuelle Heizsaison (September bis April) durchschnittlich 2.436 Euro. Das sind 16 Prozent mehr als im bereits sehr teuren Vorjahreszeitraum. Ohne den Wegfall des Dezember-Abschlags und der seit Januar gültigen Gaspreisbremse hätten sich die Gaskosten auf 3.027 Euro summiert. Das entspräche einem Anstieg von rund 44 Prozent.

"Auch die staatlichen Entlastungsmaßnahmen konnten nicht verhindern, dass dieser Winter so teuer war wie nie", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Aber die Lage an den Beschaffungsmärkten hat sich deutlich entspannt, so dass immer mehr Versorger aktuell ihre Gaspreise senken. Verbraucher können sich jetzt günstiges Gas für den kommenden Winter sichern", so Storck weiter.

Die Börsenpreise sind in den letzten Monaten deutlich gesunken. Eine Megawattstunde Gas kostet aktuell rund 40 Euro. Das ist deutlich günstiger als noch im letzten Sommer, wo Gas zeitweise 350 Euro je Megawattstunde kostete.

Ölkunden zahlen im Schnitt 12 Prozent mehr

Auch Ölkunden mussten in der vergangenen Heizsaison hohe Preissteigerungen hinnehmen. Die durchschnittlichen Kosten beliefen sich auf 2.042 Euro. Im Vergleich zur letzten Heizsaison stiegen die Ausgaben um 12 Prozent.

Kostete leichtes Heizöl in der Heizperiode 2021/2022 im Mittel rund 100 Euro brutto pro Hektoliter, waren es in der endenden Saison rund 119 Euro. Das entspricht einem Plus von 19 Prozent.

Unterm Strich mussten Verbraucher mit einer Ölheizung rund 16 Prozent weniger für ein warmes Zuhause ausgeben als Gaskunden. Noch 2018/2019 war Öl bei gleicher Heizleistung rund 20 Prozent teurer als Gas.

Methodik

Für die Berechnung des Heizbedarfs wurden die Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen. Die Gradtagzahl wird für alle Tage berechnet, an denen die durchschnittliche Tagesaußentemperatur unter der Heizgrenztemperatur von 15 Grad liegt.

Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt und von esyoil übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Basisjahr 2011). Betrachtet wurden die Heizmonate September bis April.

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