Teurer Winter: Gaspreise steigen 2019 weiter an
Heidelberg Private Verbraucher bezahlen 2019 deutlich mehr für Erdgas als im Vorjahr. Der Preistrend hält an: 34 örtliche Gasversorger erhöhen die Preise im Herbst um durchschnittlich 8,4 Prozent. Im nächsten Jahr könnten die Gaspreise wieder sinken.
Deutlicher Anstieg seit der letzten Heizperiode
Nach jahrelangem Sinkflug sind die Gaspreise seit dem Herbst des Jahres 2018 für private Verbraucher stark angestiegen. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bezahlte im Oktober 2018 durchschnittlich 1.120 Euro. Im August 2019 liegen die durchschnittlichen Kosten bei 1.216 Euro, was einem Anstieg von knapp 9 Prozent entspricht.
Der kommende Winter wird noch teurer. Für September und Oktober haben 34 örtliche Gasversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 8,4 Prozent angekündigt. Ein Musterhaushalt muss mit Mehrkosten von rund 109 Euro rechnen.
In der kommenden Heizperiode wird das Preisniveau von Erdgas weiter hoch bleiben, sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. Daher sollten sich Verbraucher bereits jetzt einen günstigen Gastarif wählen. Dieser sollte eine Preisgarantie von mindestens 12 Monaten haben. So sind die Kunden vor Preiserhöhungen während des Winters geschützt.
Langfristig könnten die Gaspreise sinken
Bei den Großhandelspreisen hat sich der Preistrend seit Beginn des Jahres 2019 gedreht. Der Preis an der deutschen Grenze, der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) erhoben wird, ist seit Januar 2019 um rund ein Drittel gesunken. Daher könnten die Gaspreise für private Verbraucher langfristig wieder sinken.
Sinkende Großhandelspreise haben in der Vergangenheit allerdings deutlich länger als ein Jahr gebraucht, um bei den Endkunden anzukommen, sagt Valerian Vogel. Sinkende Erdgaspreise für private Verbraucher erwarten wir daher erst in der übernächsten Heizperiode falls die Großhandelspreise weiter so günstig bleiben.
Methodik
Für die durchschnittlichen Gaskosten wurden die Werte des Verivox-Verbraucherpreisindex Gas herangezogen, der die Preise der örtlichen Versorger und der wichtigsten überregionalen Anbieter berücksichtigt. Die Preiserhöhungen berücksichtigen die Grundversorgungstarife der örtlichen Versorger und ihr jeweils günstigstes Angebot. Die Grenzübergangspreise wurden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) übernommen.
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