Aktuelle Zahlen zum Heizungsmarkt
Trotz des aktuellen Bau-Booms ist der Absatz von Heizgeräten im Jahr 2017 nur minimal gewachsen. Vor allem die Modernisierung des Heizungsbestandes kommt nicht recht voran. "Leider werden ältere Geräte insgesamt noch zu selten ausgetauscht. Die neue Bundesregierung muss daher attraktive, technologieoffene Anreize für mehr Heizungsmodernisierungen schaffen", erklärt Adrian Willig, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO).
Die vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) präsentierten Zahlen zum Wärmemarkt zeigen, dass zwar der Absatz von Heizgeräten insgesamt leicht gestiegen ist, das Wachstum allerdings im Wesentlichen auf positive Entwicklungen im Neubau zurückzuführen ist. Die Modernisierungsraten im Gebäudebestand bleiben dagegen hinter den Erwartungen zurück. Erneuerbare Versorgungssysteme wie Solarthermie und Effizienztechnologien wie Öl-Brennwertgeräte wurden schwächer nachgefragt. Die in der politischen Diskussion häufig favorisierten elektrischen Heizsysteme, wie zum Beispiel Wärmepumpen, spielen in der Modernisierung eine untergeordnete Rolle. Sie sind für Hausbesitzer häufig entweder technisch nicht sinnvoll oder mit hohen Modernisierungskosten verbunden.
Brennwerttechnik mit klimaneutraler Perspektive
"Es wird deutlich, dass sich die Marktentwicklungen im Neubau und in der Modernisierung voneinander unterscheiden. Dabei ist es nicht so, dass Hauseigentümer mit älteren Ölheizungen zu anderen Systemen wechseln. Sie bleiben einfach passiv. Die Zahl der Ölheizungen bleibt hierzulande seit Jahren auf einem nahezu konstanten Niveau von rund 5,6 Millionen Anlagen", berichtet Willig. "Um die Heizungsmodernisierungen im Gebäudebestand voranzubringen, müssen wir alle Lösungen nutzen, die uns zur Verfügung stehen." Gerade weil die Voraussetzungen von Haus zu Haus unterschiedlich seien, müsse die Wärmewende dauerhaft technologieoffen gestaltet werden. Dazu gehöre insbesondere eine attraktive, nachhaltige Förderung effizienter Gas- und Öl-Brennwerttechnik. Auch diese habe aufgrund der Entwicklung neuer, treibhausgasreduzierter Brennstoffe langfristig eine klimaneutrale Perspektive.
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