Heizkosten 2018: Für Gaskunden niedrig, Verbraucher von Heizöl zahlen mehr

Heidelberg. Die Haushalte in Deutschland mussten im Jahr 2018 durchschnittlich rund 6 Prozent weniger Heizenergie aufwenden als 2017. Die Kosten von Gas und Öl entwickelten sich jedoch unterschiedlich. Während Gaskunden weniger (-7,2 Prozent) bezahlen müssen, steigen die Ausgaben von Heizölkunden um durchschnittlich 6,5 Prozent. Das hat eine Auswertung der Tarifexperten von Verivox ergeben.

Heizbedarf 2018 im Vergleich zu 2017 gesunken

Im Vergleich zu den Wintermonaten des Jahres 2017 ist der Heizbedarf 2018 gesunken. Vor allem die Monate Januar, September und Dezember waren 2018 deutlich wärmer als 2017. Der Gesamtjahresverbrauch fiel unterm Strich 6,3 Prozent niedriger aus.

Waren Gas- und Ölheizung im Jahr 2017 noch fast gleich teuer, haben sich die Kosten im Jahr 2018 auseinanderentwickelt. Ein Musterhaushalt mit Gasheizung zahlte im letzten Jahr durchschnittlich 1.016 Euro (2017: 1.095 Euro). Für das Heizen mit Öl wurden im Schnitt 1.182 Euro (2017: 1.110 Euro) fällig. Heizölkunden haben im Durchschnitt damit rund 170 Euro höhere Kosten.

Ölpreise mit deutlichem Anstieg und anschließendem Absturz

Die höheren Heizkosten für Heizölkunden sind vor allem der Entwicklung der internationalen Rohölpreise geschuldet, denen sie tendenziell folgen. Die Ölpreise folgten in den ersten drei Quartalen 2018 einem deutlichen Aufwärtstrend. Im dritten Quartal 2018 ging es jedoch steil bergab.

„Wer im Oktober 2018 den Heizöltank gefüllt hat, musste oft über 80 Euro pro Hektoliter und damit die höchsten Preise des Jahres bezahlen“, sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. „Im Dezember fielen die Preise wieder deutlich unter 70 Euro pro Hektoliter.“

Gaspreise begannen zur Jahresmitte zu steigen

Der Gaspreis ist in der ersten Jahreshälfte 2018 leicht abgesunken, anschließend kehrte sich der langjährige Trend sinkender Gaspreise jedoch um. Seit August 2018 steigen die Gaspreise deutlich an. Im Dezember 2018 lagen sie bei durchschnittlich 5,98 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

„Wer mit Gas heizt, hatte im Jahr 2018 im Vergleich zum Heizöl deutliche Kostenvorteile“, sagt Valerian Vogel. „Doch das muss nicht so bleiben. Für das Jahr 2019 haben bereits rund 300 Gas-Grundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 9 Prozent angekündigt. Daher sollten Verbraucher darauf achten, einen möglichst günstigen Gastarif mit fairen Bedingungen zu wählen.“

Gasanbieterwechsel hilft gegen steigende Preise

Wer mit Gas heizt, kann die jährlichen Heizkosten mit dem Wechsel zu einem günstigeren Versorger deutlich senken. Ein Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh bezahlt derzeit im bundesweiten Durchschnitt rund 1.200 Euro. Im günstigsten verfügbaren Tarif mit empfehlenswerten Bedingungen sind es durchschnittlich rund 970 Euro, was einer Ersparnis von 230 Euro pro Jahr entspricht.

Methodik

Für die Berechnung der Temperaturunterschiede wurden Gradtagszahlen des Deutschen Wetterdienstes für die Monate Januar bis April und September bis Dezember herangezogen. Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt und aktuellen Notierungen übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus.

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