Heizkosten im Jahresvergleich: Gas gesunken, Heizöl gestiegen

Heidelberg - Im vergangenen Winter ist der Heizbedarf in Deutschland gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken – besonders die Monate Oktober und Januar waren vergleichsweise mild. Zum Ausklang der Heizperiode zeigte der Winter dann noch einmal klare Kante: Im Februar bestimmte Dauerfrost die Wetterlage und machte ihn zu dem kältesten seit 2012. Auch der März war vergleichsweise kalt. Ein Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus musste von Anfang Oktober 2017 bis Ende März 2018 dennoch rund 3 Prozent weniger Heizenergie aufwenden.

Verbraucher mit Gasheizung zahlten durchschnittlich 885 Euro. Wer mit Öl heizte, dessen Kosten lagen bei rund 951 Euro. Damit hat sich das Heizen mit Gas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent verbilligt, Heizen mit Öl ist dagegen um 5 Prozent teurer geworden.

Unterm Strich mussten Verbraucher mit einer Gasheizung in der vergangenen Heizperiode 7 Prozent weniger für ein warmes Zuhause ausgeben als Ölkunden. Zum Vergleich: Noch 2015/2016 war Gas bei gleicher Heizleistung gut 40 Prozent teurer als Heizöl.

Aktuell steht der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas bei 5,60 Cent je Kilowattstunde (kWh) und ist damit innerhalb von 12 Monaten um 4,1 Prozent gesunken (März 2017: 5,84 Cent/kWh). Das ist der tiefste Stand seit über 12 Jahren. Leichtes Heizöl hat sich im gleichen Zeitraum um 25 Prozent verteuert.

„Es gab schon frostigere Zeiten für Verbraucher – sowohl was den Heizbedarf angeht, als auch die Energiekosten. Wie hoch die Heizrechnung letztlich ausfällt, ist aber auch Sache des eigenen Gastarifs,“ erklärt Mathias Köster-Niechziol, Energieexperte bei Verivox.

Denn hier sind die Preisunterschiede groß: Zwischen örtlicher Grundversorgung und günstigstem Gasanbieter liegt bundesweit ein Kostenunterschied von rund 70 Prozent. Eine Familie, die sich noch nie um einen günstigeren Gasanbieter gekümmert hat, zahlt laut Verivox Verbraucherpreisindex bundesweit im März durchschnittlich 1.382 Euro für 20.000 Kilowattstunden Gas. Im günstigsten verbraucherfreundlichen Tarif werden 798 Euro (mit Bonus) oder 879 Euro (ohne Bonus) fällig – ein Sparpotenzial von über 500 Euro.

Trotzdem haben laut Bundesnetzagentur nur ein Viertel aller Haushalte ihren Anbieter gewechselt. Dabei ist deren Anzahl ist so groß wie nie: Durchschnittlich können Verbraucher in ihrer Postleitzahl aus 123 Gasanbietern wählen – vor einem Jahr waren es noch 118.

Methodik

Für die Berechnung der Temperaturunterschiede wurden die Gradtagsazahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen. Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Basisjahr 2011).

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