Verbände der Heizungsbranche fordern: Wärmewende jetzt!
Auf der Deutschen Wärmekonferenz haben die drei Spitzenverbände der Heizungsbranche, der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) sowie der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) an die künftige Bundesregierung appelliert, die Wärmewende in der kommenden Legislaturperiode mit Nachdruck voranzutreiben. Der Wärmemarkt könne mit seinen enormen Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenzialen einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten. In einem gemeinsamen Papier fordern die Verbände vor allem, die seit Jahren diskutierte steuerliche Förderung für energetische Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand in die Tat umzusetzen. "Meint man es ernst mit der Energiewende, muss die künftige Bundesregierung den größten Energieverbrauchssektor, den Gebäudebereich, stärker adressieren. Dies gelingt nicht über Zwänge und Verbote, sondern erfordert Anreize. Eine attraktive, technologieoffene steuerliche Förderung würde den seit Jahren bestehenden Modernisierungsstau endlich auflösen", sagt BDH-Präsident Manfred Greis.
Kein Förderstopp für effiziente Brennwerttechnik
"Gemeinsam mit unseren Marktpartnern steht das Fachhandwerk bereit, die Wärmewende umzusetzen", betont Friedrich Budde, Präsident des ZVSHK. "Der Großhandel trägt als Dienstleister gemeinsam mit seinen Partnern aus Handwerk und Industrie zum Gelingen der Energiewende bei. Wir stehen für einen freien Wettbewerb der Technologien. Anschluss- und Benutzungszwänge per se sind daher weder energiepolitisch noch wirtschaftlich sinnvoll", betont Barbara Wiedemann, 2. Vorsitzende des DG Haustechnik.
Neben der steuerlichen Förderung sprechen sich BDH, ZVSHK und DG-Haustechnik für die geplante Zusammenführung der KfW-Förderprogramme mit denen des Marktanreizprogrammes (MAP) und die damit einhergehende Vereinfachung der Förderlandschaft aus. Kritisch sehen die Verbände allerdings den für 2019 geplanten Förderstopp für die hocheffiziente Brennwerttechnik angesichts von 13 Millionen Bestandsanlagen mit völlig veralteten Heizwert-Wärmeerzeugern. BDH-Präsident Manfred Greis machte deutlich, dass mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien zwar die Bedeutung der Wärmepumpe auch in Bestandsgebäuden langfristig stark zunehmen müsse und werde. Um die Sanierungsrate jedoch jetzt in der mit Blick auf die Klimaziele 2030 gebotenen Geschwindigkeit zu steigern, dürfe die Brennwerttechnik mit ihrem hohen Marktanteil nicht durch Ankündigung eines Förderstopps diskriminiert werden. Dies zementiere nach Ansicht der Verbände den Modernisierungsstau und halte viele potenzielle Investoren von der Modernisierung ihrer Altanlagen ab.
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