Gaspreis erreicht neuen Tiefstand
Verbraucher zahlen derzeit so wenig für Gas, wie seit etwa 12 Jahren nicht mehr: Der durchschnittliche Gaspreis ist im August auf 5,76 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gefallen und ist damit 4,3 Prozent günstiger als noch vor einem Jahr. Innerhalb der letzten vier Jahre hat der Gaspreis sogar um 16 Prozent nachgegeben.
Überangebot hält Preise niedrig
Das internationale Gasangebot ist groß und neue Akteure wie beispielsweise die USA drängen auf den Markt. Daher gehen wir mittelfristig von weiter sinkenden Gaspreisen aus. Das aktuelle Preisniveau ist mit dem Herbst 2005 zu vergleichen, sagt Mathias Köster-Niechziol, Energieexperte bei Verivox.
Seither hat sich der Gasmarkt grundlegend verändert. Im Jahr 2005 waren noch über 70 Prozent der Verträge im Gasgroßhandel in Nordwesteuropa ölpreisgebunden. Inzwischen liegt ihr Anteil bei unter 10 Prozent, erläutert Köster-Niechziol.
Gaspreise sanken in vier Jahren um 16 Prozent
Die Gaspreise zeigen seit rund vier Jahren fallende Tendenzen. Im August 2013 lagen die Jahreskosten für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bei 1.368 Euro, im August 2017 betragen sie 1.152 Euro, was einer Senkung von rund 16 Prozent entspricht.
Gaspreis am Boden. Profitieren Verbraucher?
Für den einzelnen Haushalt bedeuten die sinkenden Marktpreise nicht, dass die Heizkosten automatisch weniger werden. Da die Gasversorger die sinkenden Preise unterschiedlich stark an die Verbraucher weitergeben, raten die Tarifexperten von Verivox zum Gaspreisvergleich.
Gerade in einem Markt mit sinkenden Preisen lohnt sich ein Vergleich. Denn viele Gasversorger nutzen die günstigen Einkaufspreise, um Neukunden ein attraktives Angebot zu machen, sagt Köster-Niechziol.
Wer noch zu den Bedingungen der örtlichen Grundversorgung beliefert wird, kann bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh durch den Wechsel zum günstigsten empfehlenswerten Angebot durchschnittlich 590 Euro sparen.
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